Ein gleichmäßiges Rauschen füllt den gesamten Raum. Bricht sich an nichts. Schaukelt sich nicht auf. Verschluckt sich beinahe selbst. Ich gebe zu, es gibt Tage an denen ich das Gerät gern an die Luft setzen würde. Unerträglich dieser Lärm. Meist in Verbindung mit dem Brummen des Kühlschranks und dem Sirren der Leuchtstoffröhre. Ich könnte mir ein paar Streicher dazu denken, Trompeten und Pauken – wenn ich könnte … eine unerhörte Penetration dieser Lüfter. Heute allerdings klingt es anders. Ich lausche. In diesem Geräusch findet sich eine seltsame Ruhe. Ähnlich der Farbe grosa, in der alle Farben wie in Trance verschwimmen, püriert dieses Rauschen jede Frequenz zu Brei. Ungenießbar, könnte man denken, könnte man denken. Aber auch das Denken wird verschluckt. Herrlich. In etwa wie bei einem mächtigen Sturm. Rien ne va plus. Nichts geht mehr. Nah dran am Sein. Nahe. Ein Gedanke formt sich denn doch aus der Masse: Nachhaltig verpackt könnte das Gerät als Meditator durchgehen. „Rausch der Sinne – der neue Kosmische Rauschverstärker beamt dich beinahe ins Nirvana“. Endlich eine Verwendung für obsolete Laptops und Rechner. Da müssten die alten Lüfter nur so wiesoschon nach Somalia verschickt werden und in Mogeldischu in Treibholz verpackt, grosa handbemalt und sodann zurückportiert werden. Rauschschmuggel. Blut ist im Schuh, Blut ist im Schuh … Der Taube Glaube … „Unter Extrembedingungen getestet“ sägte man bei Hitzfeld und Co. – „Wir helfen Afrika“ und lüften mal ordentlich durch. Wenn sich allerdings ausgewählte Gedanken trotzalledem oder geradewegendes über den Rausch erheben, wäre das vielleicht nicht so ganz im Sinne der Wirtschaftsgrauen. Das rauscht nach Revolution. „Immer mit der Ruhe …, der Stromann vertreibt’s schon – Energie ist Information.“ Lieber Wattenfall in den Ohren als ein Rauschleier über den Augen. Zur Not tut’s ein leises Lüftchen oder ein Klebchen „Rauschen gefährdet unsere Gesundheit“ zur Untermalung der Firmenphilosophie. Alles Quatsch? Rauschmittelverbote verschleppen nur, was sich anbahnt. Und schon Rauschebart Marx hörte die Gräser wachsen, bevor sie rauschten.