gleichzeitig zeitgleich

Ich stecke mein eiskaltes Händchen zum Aufwärmen in die Kniebeuge, unschlüssig ob mir nun warm oder kalt ist. Oder ob sich’s nun so oder so anfühlt. Verflixt, höre ich mich sagen, unentschieden ob ich nun Sprecher oder Hörer bin, versuche ich, das kalte im warmen auf ein Gleichmaß zu regulieren. Ich fühle mich wechselwarm je nach Fokus. Wenn ich mich jetzt noch am Kopf kratze, wird’s richtig sportlich. Krauler und Gekraulter im selben Moment – das wäre Freistil. Das hätte Disziplin. Nur eine unbeherrschte tausendstel Sekunde Fokussierung liegt dazwischen und ein Hockstrecksprung. Kneif mich doch bitte mal eben. Aua. Nicht beißen, kneifen! Es ist mir noch längst nicht einerlei da quasselt es schon wieder, wie ich höre, nur um sich zu verifizieren. Welchen Grund könnte ein Selbstgespräch sonst haben? „Kalt geworden“ quasselt es und – ja, die Vermutung liegt nahe, dass Quassel und kaltes Händchen ein und dieselbe Person sind. Die Kniebeuge antwortet mit einem Schmatzen, wie ich höre. Damit fällt die Kombi Kniebeuge/Hörer als Dialogpartner aus. Sind wir also zu dritt. Wenigstens. Da lege ich besser mal etwas nach. Oder lieber doch die Quanten hoch? Quassel ist unschlüssig, ob ihm kalt genug ist, um ungemütlich zu werden. Es gibt da wohl noch eine weitere Querverbindung – zum Hörsaal. Wenn ich also gleichzeitig warm und kalt sein kann, hören und sprechen und kraulend gekrault, ist an der Quantentheorie wohl doch ein Quäntchen Wahrheit. Es ist demnach alles gleichzeitig und auch nicht, je nach Gusto. Na mein Guter ist dir auch kalt und warm? Er schmatzt gemütlich. Temperaturausgleich. Ein gekraulter Hund nimmt uns gleichzeitig die Schwerkraft. Es ist kinderleicht. Und ich dachte schon, ich versteh den Quantenkram nie.

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